Einstellungen
Versandland
Ihr Warenkorb ist leer.
Schnellkauf

Bitte geben Sie eine Artikelnummer ein.

Standort Eythra

In der ehemaligen Kartonagenfabrik der Firma Stern begann nach 1945 das Elektromotorenwerk Eythra mit der Herstellung einfacher Gebrauchsgegenstände, wie Kochtöpfe, Krüge, Tiegel u. a..
1948-49 wurde mit der Produktion von Werkzeug- und Schleifmotoren begonnen.

VEB Eythraer Maschinenfabrik (vormals Maschinenfabrik Fritz Rentsch) wird im Jahr 1951 an den VEB Galvanotechnik Leipzig (GTL) als Werk III Eythra angegliedert. Zuvor wurde Fritz Rentsch „REFRI“ 1946 enteignet. Dieser produzierte bereits 1938 neben Farbspritzanlagen auch Elektrowerkzeuge wie Bohrmaschinen und Handschleifmaschinen. Wir können anhand der Abbildungen davon auszugehen, dass nach der Enteignung das Nachfolgeunternehmen die Fertigung im Bereich Elektrowerkzeuge mit einigen Modellen unverändert fortführte.

 

Fritz Rentsch „Refri“ 1938 Eythraer Maschinenfabrik VEB 1949


 

VEB Elwe Elektro-Werk Eythra b./Leipzig Land Sachsen
Typenschild einer Bohrmaschine vom Typ BB 315
ca. 1950



Die Eythraer Maschinenfabrik wurde der VVB Energie- und Kraftmaschinenbau (EKM) zugeordnet. Im Rahmen der Reorganisation der volkseigenen Industrie erfolgte am 01. Juli 1951 der Anschluss der Eythraer Maschinenfabrik an GTL als Werk III. Nach der Enteignung bzw. Angliederung an GTL wurde das Fertigungsprogramm geändert und die Fertigung der Farbspritzanlagen eingestellt. Zusätzlich zu den Elektrowerkzeugen wurden u. a. noch Kaffeemühlen und Bohnermaschinen hergestellt. Die von der Maschinenfabrik Eythra gefertigten Artikel fanden 1952 Eingang in einen Katalog von GTL, von dem nur wenige Seiten vorliegen.


 

Katalogseite von 1952


Während es 1953 vier Länder (Polen, China, Rumänien und Bulgarien) waren, in die der VEB Galvanotechnik, Werk III, Eythra, seine Maschinen exportierte, waren es nach Aussage des ehemaligen Chefs von Werk III, Peter Getzke, Mitte der 1980iger Jahre maximal 10 Länder. Dies waren in manchen Ländern unterschiedliche Abnehmer, so gab es z. B. in Belgien drei verschiedene Kunden. In die Sowjetunion und die anderen sozialistischen Länder, so die Verfügung vom Kombinat LEW, durfte nicht exportiert werden, dazu wären die Produktionsmöglichkeiten auch nicht vorhanden gewesen und man wollte lieber gegen Devisen verkaufen. Die Anzahl der Beschäftigten lag unter 200 Personen.

Im Jahr 1985 nimmt der VEB Galvanotechnik Werk 3 aus Eythra mit 210 Mitarbeitern den Betrieb im benachbarten Knautnaundorf auf, nachdem der alte Standort dem Kohleabbau zu Opfer gefallen war. Der Betrieb produziert Doppelschleifmaschinen. Im Westen Deutschlands wurden diese Geräte unter der Marke Bullcraft bei Neckermann verkauft. Diese hatten ein orangefarbenes Gehäuse.

 

1963


Es erscheint ein Prospekt über die aktuelle Produktion von Elektrowerkzeugen bei GTL. Abb. 4.177 /362/. Alle kompletten Prospekte sind im SWA (Sächsisches Wirtschaftsarchiv Leipzig) mit dieser jeweiligen Nummer unter der Signatur D23 im Bestand dort zu finden.


...

Fortsetzung folgt...