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DKW Leichtmetall Motorrad L60 Prototyp von 1947 |
Fertigungspläne und Ersatzteilstückliste sowie Dokumentation der
Herstellung eines Fahrzeuges zur Leipziger Messe 1948
Zeitgeschichte, Technikgeschichte
Prototyp aus Sachsen
Autor: Norbert Leide
Der zweite Weltkrieg war noch keine drei Jahre Geschichte, die sowjetische Besatzungsmacht hatte das gesamte DKW Werk in Zschopau demontieren lassen und zusammen mit den fähigsten Mitarbeitern, derer sie habhaft werden konnte, in die Sowjetunion geschafft, da regte sich trotz einer durch die Siegermächte verfügte Hubraumbeschränkung auf 60 ccm und aller erdenklicher sonstiger Schwierigkeiten in Sachsen schon wieder der legendäre Geist einiger übrig gebliebener DKW Mitarbeiter.
Diesen Mythos kultivieren bis heute alle, die sich in dieser Tradition wähnen. Warum auch nicht?
Fakt ist, dass entgegen zur Wirtschaft im Westen Deutschlands und oft trotz fehlender Zulieferindustrie, ohne Gelder aus Marshallplan und statt dessen äußerst geringer Grundlage an Ressourcen und Produktionsmitteln, Motorradbauer in Sachsen etwas zu Wege brachten, dem wir heute staunend Hochachtung zollen müssen.
Die Konstrukteure Weber und Möhle bei DKW waren in einem Ausschreibungswettbewerb aufgefordert ein Kleinmotorrad zu entwerfen, welches den erwähnten Beschränkungen entsprach, mit den vorhandenen Mitteln realisierbar war und dabei dennoch den DKW Idealen weiter verpflichtet blieb.
Keine leichte Aufgabe, fehlten doch nach dem Krieg wesentliche Komponenten wie z.B. Rollenketten und Kugellager im Osten Deutschlands. Die gesamte ehemalige und noch vorhandene Zulieferindustrie kämpfte mit ähnlichen Problemen und war anfänglich nur zur Lieferung bereit, wenn im Gegenzug von Ihnen benötigtes Material im Tausch abgegeben wurde.
Für den Rahmen unseres Prototyps wurden Stahlrohrrestlängen (Abfallstücke) von mindestens zwei Metern vom damaligen Faradit Werk in Reichenhain abgeholt.
Fachkräfte fehlten in allen Bereichen, waren durch die Kriegswirren dem Unternehmen verloren gegangen oder verließen für eine verheißungsvollere Zukunft ihre sächsische Heimat in Richtung Westen.
Diese speziellen Bedingungen und Schwierigkeiten bei der Beschaffung geeigneter Materialien machten die L60 zu einem ambitionierten Vorhaben. Wie wir heute wissen, ist der Prototyp zu Gunsten der RT125, wegen damals nicht lösbarer Beschaffungsprobleme einzelner Teile in einer bestimmten Qualität und nach Aufhebung der Hubraumbeschränkung nicht zur Serienfertigung gelangt. Selbst die in Aussicht gestellte Erhöhung des Hubraums auf 100 ccm durch umkonstruieren des Motors half ihr nicht.
Am 22. Februar 1947 wird der Vorschlag des Konstrukteurs Möhle1 zum Bau und zur Erprobung des Motorrades mit 60 ccm von der Werksleitung angenommen.
Für die Vorder- und Hinterradfederung der L60 hat die Phänomen Ahoi 125 Pate gestanden.1Möhle, Wilhelm, Konstrukteur geb. 22.02.1906, Personalakte, Laufzeit 1946, Sächsisches Staatsarchiv, 31050 Auto Union AG, Chemnitz, Nr. 1049
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Abb. 1.1: Kopie Typenzeichnung L60 vom 25.06.1947 (Motorradmuseum Schloss Wildeck Zschopau) |
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| Abb. 1.2: Messejournal Leipziger Frühjahrsmesse 1948 |
Herrmann Weber, der Vater der RT125, schreibt am 27.07.1947 folgenden Brief aus seinem Zwangsaufenthaltsort in Russland an den Betriebsdirektor Hensel:
| | Lieber Herr Hensel !
Durch Heimatpost höre ich endlich auch von den konstruktiven Arbeiten der S.A.W. Wilischthal am 60ccm Modell. Es drängt mich nun heute, als alten DKW-Mann, Ihnen zu dem Gehörten meine Stellungnahme zu übermitteln. Soviel ich erfuhr soll dieses kleine Maschinchen Hinterrad-Federung und Kardanantrieb erhalten !? Gegen die Hinterradfederung ist nichts weiter zu sagen nur muss sie gut, möglichst wartungsfrei und leicht sein. Der Reifenverschleiß (Durchschläge) wird wesentlich verringert. Der Gestehungspreis wird leider etwas höher! Ob dies heute zu vertreten ist, kann ich von hier aus vielleicht nicht mehr richtig beurteilen. Nun zum Kardanantrieb ist zu sagen, dass dieser für diese kleine Maschine speziell ein völlig falscher Weg wäre! Wer Kardanmaschinen und besonders 1 Zylinderräder selbst gefahren hat, weiß Bescheid. Die 2 Zylindermaschinen von BMW und Zündapp mit ausgeglichenen Boxermotoren sind gut speziell als Beiwagengespanne. Es denkt kein Engländer an ein Kardanmodell, obgleich darüber die meiste Begeisterung besteht und alles Bestehende gründlich geprüft und erwogen wird. Wer hat sich schon alles mit 1 Zylinder Kardan versucht? Stock, Zündapp, Triumpf, Wanderer und noch früher Krieger-Schnädig. FN, Windhoff haben serienmäßig gefertigt und viel Mühe hineingesteckt und haben es aufgegeben, weil die beiden Hauptmängel nicht zu beseitigen sind! Die 60ccm S.A.W. muss, man erwartet es ja von ihr, in ihrer Klasse die Schnellste, Sparsamste, Wartungsfreieste sein! Übersetzungsanpassung für Gebirge, Mittel- und Flachland ist wichtig. Warum ist der Kardanantrieb schlechter dran? Will man außer den hinteren Kegelrädern nochmals leistungsfressende Kegelräder vorn am Motor sparen, so muss der Motor mit in Fahrtrichtung liegender Kurbelwelle eingebaut werden. (um 90° verdreht gegenüber RT und NZ) Dies verträgt aber der Rahmen schlecht, die nun bei 1 Zylinder Motoren auftretenden unvermeidlichen Schwingungen durch die freien Massekräfte treten quer viel stärker und störender auf und erfordern eventuell sogar einen Doppelrahmen! Der ganz andersartige Getriebe- und Kardanantrieb verschlechtert soviel den Wirkungsgrad, sodass die Maschine mindestens 5 Km/h langsamer läuft und mehr Benzin braucht! Ein gekapselter Kettenantrieb ist auch bei Hinterradfederung möglich und wird über kurz oder lang serienmäßig ausgeführt. Ich denke die DKW-Linie muss jetzt mehr denn je gehalten werden! In Ihrem Interesse bitte ich Sie, bauen Sie die vorgeschlagene Maschine und zwar sofort parallel die Versuchsmaschinen, alles weitere ergibt sich dann von selbst! Voraussichtlich wird Herr Arthur Meinig Zschopau Kölpeltal jetzt in Cunewalde frei, engagieren Sie diese tüchtige Kraft, er macht Ihnen die Motore, Getriebe u.s.w. erstklassig fertig und auch ich will Sie gerne darin beraten. Serienbau ist etwas ganz anderes und diese Erfahrungen sind wesentlich. Uns geht es hier soweit ganz gut, die Sehnsucht nach daheim ist natürlich groß! Später mehr!
Herzliche Grüße auch an Ihre verehrte Frau Gemahlin Ihr alter Hermann Weber | |
Dieser Brief ging als Abschrift an die Werksleitung im Zweigbetrieb DKW Wilischthal.
Waren dem Konstrukteur Möhle diese Probleme nicht bekannt? Der Brief ist ihm jedenfalls zur Kenntnis gelangt.
In einer Produktionssitzung am
21. August 1947 wurde festgelegt, zehn Mustermaschinen in Arbeit zu nehmen. Davon sollte das erste Musterstück gegen Mitte bis Ende September 1947 fertiggestellt werden. Dieser Termin konnte infolge Materialmangel und Terminverzögerung durch Vorlieferanten nicht gehalten werden.
Es sollten fünf Maschinen mit Kardanantrieb und später fünf Maschinen mit Kettenantrieb gefertigt werden.
2Nach Fertigstellung der Konstruktionsunterlagen wird sofort mit den Anfragen und Bestellungen bei den Lieferanten begonnen und zwar zuerst bei denen, deren Beschaffung voraussichtlich schwierig ist oder Modell- bzw. Kokillenanfertigung für die Gussteile erforderlich ist. Vorzugsweise werden die altbekannten Zulieferfirmen angefragt.
Bei der Einholung der Angebote wird eine Monatsproduktion von 500 bis 1000 Stück zugrunde gelegt.
Die Stanzteile werden bei DKK Scharfenstein untergebracht. Den Sattel, Modell RT125, mit abweichender Befestigung liefert die Firma Ahrent aus Niederwiesa. Beleuchtung soll von der Fa. Herm. Riemann aus Chemnitz kommen, die jedoch wie ihre Tochterfirma Gbr. Häckel noch im April 1947 mit einem großen Reparationsauftrag beschäftigt ist.
Beauftragt werden zunächst die benötigten Teile für die zehn geplanten Mustermaschinen. Teile wie Bremsbacken, Tank, Fußrasten, Schaltgestänge versucht man von den noch vorhandenen Lagerbeständen der RT100 zu verwenden, von der sich z.B. noch 1500 Benzintanks auf Lager befinden.
Kugellager und Rollen sollen von Besuchen aus der Westzone mitgebracht werden.
Am
1.März 1948 beginnt die Leipziger Frühjahrsmesse. Das dort ausgestellte Motorrad L60 ist nicht fahrbereit, da Komponenten der Lichtmaschine und Gummiteile der Federung nicht oder nicht in der benötigten Qualität beschafft werden konnten. Bis zuletzt war der Fertigstellungstermin
(20. Februar 1948) des Ausstellungsstücks gefährdet, da Modelle von Motorgehäuseteilen von einer Fremdfirma nicht ordnungsgemäß hergestellt wurden und die Gussteile als Ausschuss nicht verwendet werden konnten oder nachgearbeitet werden mussten.
Der Herstellungspreis für das Ausstellungsstück für die Messe wird vom DKW Werk mit 9376,15 Reichsmark beziffert.
Die Beschaffung aller benötigten Einzelteile wird für die zehn geplanten Versuchsmaschinen weiter voran getrieben.
Herr Küster, Leiter der Technischen Werksleitung im DKW Werk Griesbach schreibt am
15. Juni 1948 an Direktor Lenz in Chemnitz, dass durch Ausschuss von fünf in Auftrag gegebene Motorgehäusegussteilen nur drei Verwendung finden können, weitere nicht bestellt wurden, da die geforderten anderen fünf Versuchsmaschinen mit Kettenantrieb wegen der bereits geplanten Fertigung der RT125 nicht weiter verfolgt werden.
Man geht interessanter Weise hier bereits davon aus, dass wegen des Kardanantriebs sich eventuell Mängel am Rahmen zeigen könnten.
Ein Schreiben vom
27. September 1948 informiert darüber, dass nun drei Versuchsmaschinen vorbereitet sind und getestet werden können, sobald die immer noch nicht beschaffbaren Spezialmagnete für die Lichtmaschinen zur Verfügung ständen. Am
20. Oktober 1948 fehlen immer noch die Kolbenringe und die Gummifederung.
7. März 1949 Mittlerweile ist immer noch nur eine Maschine fertiggestellt, jedoch nicht fahrfertig. Es gibt Überlegungen, die Gradverzahnung des Kardanantriebs auf Schrägverzahnung umzustellen. Dazu werden Kontakte auf der Leipziger Messe gesucht und gefunden. VEB Abus-Maschinen-u. Zahnradfabrik Gotha wäre bereit und in der Lage die sogenannte Palloid-Verzahnung nach Klingelnberg nach Zeichnungsvorgabe herzustellen.
Am
20. Juli 1949 kommt jedoch das endgültige Aus für das Motorrad L60. Die Direktion der IFA Vereinigung Volkseigener Fahrzeugwerke in Chemnitz, wie das Unternehmen mittlerweile hieß, hatte entschieden, dass „…..weitere Versuche mit der L60 nicht mehr durchzuführen sind.“
3Es war nicht gelungen Gummifederkörper für die Vorder- und Hinterradfederung in der erforderlichen Qualität von einem Lieferanten der Ostzone zu erhalten. Offensichtlich hat es auch niemand weiter versucht, denn damit enden die überlieferten Archivunterlagen.
Was aus der Versuchsmaschine geworden ist, bleibt weiter im Dunkeln der Geschichte. Der Legende nach soll sie bereits bei ihrer ersten Testfahrt gleich hinter dem Werkstor zusammengebrochen sein. Belege dafür fehlen bisher.
Nach der zunächst einseitig vollzogenen Teilung Deutschlands mit Gründung der BRD im Mai 1949, kam es zu einer merklichen Abkühlung des Klimas zwischen den beiden Teilen und der eiserne Vorhang wurde langsam immer mehr zugezogen. Wirtschaftliche Beziehungen gestalteten sich auch durch die bereits im Westen stattgefundene Währungsunion schwierig.
Die ungleiche Verteilung wichtiger Zulieferindustrie innerhalb Deutschlands, sowie die besondere politische Lage zwischen Kriegsende und Teilung, haben zusammen mit einem unausgereiften Konzept und fachlicher Inkompetenz auf Seiten der Unternehmensleitung zum Scheitern dieses Projektes geführt.
An einer parallelen Serienfertigung der L60 und der RT125 hatte man offensichtlich kein Interesse und vermutlich auch nicht das wirtschaftliche Vermögen. Denn die Planvorgaben bei den Stückzahlen der RT125 konnten wegen derselben, immer noch vorhandenen, prekären Beschaffungslage anfänglich auch nicht erfüllt werden.
Wo sind wohl die bereits vorhandenen Einzelteile für zehn Versuchsmaschinen geblieben? Für ein anderes Modell waren Sie wegen ihrer Andersartigkeit mehrheitlich nicht verwendbar. Wer in der DDR gelebt hat weiß, dass so gut wie nichts weggeschmissen wurde. Folglich ist es unwahrscheinlich, dass sie verschrottet wurden. Geklaut wurde viel. Funktionäre von Partei und Staat waren ja stets der Meinung, dass aus den Betrieben noch viel mehr rauszuholen ist. Das haben dann einige wörtlich genommen. Die Schläuche für die Bereifung der L60 wurden schon 1948 aus dem Lager gestohlen. Ermittlungen der Kriminalpolizei Zschopau verliefen ohne Ergebnis.
Ob es, wie bei DKW üblich, ein Modell der L60 im Maßstab 1:5 gab ist bei der Materialknappheit der Nachkriegsjahre fraglich. Diese Modelle wurden in der DKW Lehrlingswerkstatt angefertigt.
Gleichfalls finden wir diesen Hinweis aber auf der hier weiter oben mitgeteilten Typenzeichnung.
2 Aktennotiz über eine Besprechung am 12. Januar 1948 im DKW Werk Grießbach, Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Chemnitz Akte 31071/Nr.314
3 Mitteilung von TD5 an Werk DKW, Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Chemnitz Akte 31071/Nr.314
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| Abb. 1.3: DKW L60 |
Die Nachforschungen zur L60 nach der Wende gestalteten sich wegen der überschaubaren Bestände verfügbarer Quellen sehr unbefriedigend. Der Grund hierfür lässt sich in folgendem Sachverhalt finden,wie ich dankenswerter Weise vom Redaktionsleiter eines Verlages erfuhr.
„….der Bestand VEB Motorradwerk Zschopau liegt im Staatsarchiv Chemnitz. Soweit bekannt. Herr Dr. Müller, ehemaliger Leiter des Archivs, schilderte die Umstände bis zur Bildung des Bestandes in Chemnitz. Demnach wurde das ehemalige Werksarchiv in der Wendezeit länger in Räumen in Zschopau gelagert und war dort einigen "Plünderungen" ausgesetzt. Mitarbeiter nahmen sich, was sie wollten.“
„Deshalb gehen wir heute von einem Kernbestand im Staatsarchiv aus und zahllosen Unterlagen in privater Hand. Der Weg einzelner Konstruktionsunterlagen lässt sich heute nur schwer feststellen.“
Doch Gevatter Zufall kam zur Hilfe und so wird hoffentlich demnächst dem interessierten Publikum eine kleine Sensation offenbart.
Die Faszination, die von diesem Prototyp ausgeht hat sich bis heute erhalten. Er erzählt eine Geschichte, die unsere Fantasie anregt, unsere Technikbegeisterung weckt und euphorisch fragt sich manch Oldtimer-Fan, ob es nicht wohl Jemand gäbe, der diese Maschine noch einmal neu entstehen lassen könnte.
Die spärliche Quellenlage und die wenigen erhaltenen Originalteile (Motor im Motorradmuseum Schloss Augustusburg) machen diese Idee besonders reizvoll und herausfordernd.
Schon 2011 versuchte ich, mir für diese Aufgabe am geeignetsten erscheinende Fachleute mit meiner Euphorie anzustecken und sie zu überzeugen, das Projekt anzugehen.
Offensichtlich hat es Früchte getragen und als ich heute, Jahre später, erneut mit dem Thema befasst, zufällig mit dem Selben telefonierte, erfuhr ich von Arbeiten an der Replik einer L60.
Natürlich modifiziert hinsichtlich der damals zu schwach ausgelegten Teile.
Geplant ist der Zusammenbau von zwei Maschinen, wobei eine im Motorradmuseum Augustusburg zu sehen sein soll.
| Technische Daten: | |
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| Typ: | DKW L60 |
| Baujahr: | 1948 |
| Hubraum: | 60 ccm |
| Gewicht: | 40 Kg |
Motor mit Ladepumpe, Kardanantrieb und Kickstarter |
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| Bei diesem Motor ist zwecks Verbesserung des Liefergrades der Kurbelkasten-Spülpumpe ein Ladezylinder kombiniert. Die Steuerung erfolgt nicht durch Membrane, sodass diese Bezeichnung im Messeprospekt irreführend ist. Der Gaseinlass wird vielmehr, wie bei jedem anderen Zweitaktmotor des 3-Kanaltyps, vom Arbeitskolben gesteuert. |
Tankkulissenschaltung |
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| 3 Gänge | |
| Tankinhalt: | ca. 6 Liter |
| Höchstgeschwindigkeit: | 50 Km/h |
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Federung durch Federelemente mit auf Pressung beanspruchten Gummikörpern, Federung durch Schwinggabel hinten |
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| Unterbrecherlichtmaschine, stromregulierend, 6 Volt direkt auf der Kurbelwelle mit Gesamtleitung 30 Watt (15 Watt Scheinwerfer, 5 Watt Rücklicht, 5-10 Watt Zündung) |
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| Bereifung: | SS-Ballon 2,5x19 Zoll |
| Gewicht: | 40 Kg |
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| ursprünglich geplanter Verkaufspreis bei Großserienfertigung: 250.- Reichsmark jedoch bei bestehenden Fertigungsverhältnissen ca. 400,- RM |
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Abb. 1.4: Entwurf Zeichnung Leichtmotorrad DKW L60 (01/1947) Rekonstruktion einer DDR Lichtpause welche im Jahr 1979 von Lothar Reese im MZ Archiv angefertigt wurde
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Stückliste DKW Leichtmotorrad L60(Quelle: Sächsisches Staatsarchiv Dresden)
| A) Fahrgestell |
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| Rahmen vollst. | 60-12.01-01 (inkl. Steuerlagerschalen) | |
| Steuerkopf | 60-12.03-04 | |
| Abstandrohr | 60-12.12-04 (Rohr 12x2mm DIN2394) | |
| Bundscheibe | 60-12.13-04 | |
| Federgehäuse vollst. | 60-12.14-04 | |
| Befestigungsrohr | 60-12.17-04 | |
| Fußrastenrohr | 60-13.04-04 (Rohr 18x2 DIN2391 St55.29 bk DIN1629) | |
| Fußrastenrohr links | 60-13.02-04 | |
| Fußrastenrohr rechts | 60-13.03-04 | |
| Abschlußscheibe | 60-13.05-04 | |
| Schnellständer vollst. | 60-14.01-03 | |
| Abstandhülse | 60-14.04-04 (Rohr 12x2 DIN2394) | |
| Lagerhülse | 60-14.07-04 (Rohr 9x1,5 DIN2393) | |
| Lagerbock f. Schwinge | 60-15.02-02 | |
| Schwinggabel vollst. | 60-15.03-02 | |
| Schwingarme re. u. li. | 60-15.04-02 | |
| Federgehäuse | 60-15.06-04 | |
| Mitnehmer | 60-15.07-04 | |
| Gepäckrost | 60-15.10-03 | |
| Gummi f. Hinterradfederung | 60-15.11-04 (Härte 40 ist zu weich) | |
| Halteblech | 60-15.25-04 (aus Tiefziehblech 2mm St.VII.23 DIN 1623) | |
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| Pos.32 Lenkkopf vollst. | 60-16.03-03 | |
| Pos.33 Federgehäuse vollst. | 60-16.04-03 | |
| Pos.36 Steuerrohr | 60-16.10-04 (m.Gewinde M26x1) | |
| Gewindenippel | 60-16.12-04 (Gewinde M6) | |
| Rahmenlaufring | 60-16.18-04 (C15 DIN1666) | |
| Gabellaufring | 60-16.19-04 (C15 DIN1666) | |
| Mutter auf Steuerrohr | 60-16.20-04 (Gewinde M26x1) | |
| Gabelscheide | 60-16.24-02 | |
| Gabelscheide links | 60-16.22-03 | |
| Gabelscheide rechts | 60-16.23-03 | |
| Gummi für Vorderradfederung | 60-16.29-04 (Härte 40) | |
| Pos.46 Lenkrohr vollst. | 60-17.02-01 | |
| Lenkerrohr | 60-17.03-01 (Rohr 22x1,5mm DIN2394) | |
| Schaftrohr | 60-17.04-04 (Rohr 22x1,5mm DIN2394) | |
| Verstärkung | 60-17.06-04 | |
| Klemmstück | 60-17.07-04 (m. Gewinde M6) | |
| Vorderrad vollst. | 60-18.01-03 (60-18.25-04) | |
| Nabenrohr f. Vorderachse | 60-18.03-04 (Rohr 32x2 DIN2391 St55.29 DIN1629) | |
| Abstandshülse f. Vorderrad | 60-18.07-04 (Rohr 13x1 DIN2391 St35.29 DIN1629) | |
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| Abstandsstück | 60-18.09-04 | |
| Bandstahl f. Bremsb. | 60-18.13-04 (Bandstahl 15x1 DIN1016) | |
| Gegenhalter | 60-18.14-03 | |
| Gegenhalter f. Vorderrad | 60-18.14-04 | |
| Steckbolzen f. V. u. Hi. Hebel? | 60-18.15-04 (Rundstahl 12mm DIN668 St42.12 DIN1612) | |
| Bremsschlüssel | 60-18.16-04 (Rundstahl 15mm DIN668 C35 DIN1667) m. Kerbverzahn. | |
| Steckachse f. Vorderrad | 60-18.18-04 (10K DIN267) | |
| Bremsbacken f. Vorderrad | 60-18.11-04 (11 kann auch 19 sein?) | |
| Gegenhalter m. Drehbolzen | 60-18.20-04 (Drehbolzen ist eingenietet) | |
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| Pos.75 Gegenhalter | 60-19.02-03 | |
| Pos.76 Kegelradgehäuse kompl. | 60-19.03-03 (m.Bohrung für Kardananschluß) | |
| Pos.78 Bremsbackenring | 60-19.05-04 | |
| Pos.79 Gegenhalter mit Bolzen | 60-19.06-04 (Bolzen ist eingenietet) | |
| Pos.80 Tellerrad 33Zähne | 60-19.07-04 | |
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| Kegelrad 8Zähne | 60-19.08-04 (16Mn Cr5 DIN1666 Rundstahl 26 DIN668) | |
| Mitnehmer | 60-19.09-04 | |
| Abstandsrohr | 60-19.12-04 (St 35.29 DIN1629 Rohr 16x1,5 DIN2391) | |
| Bandstahl f. Bremsbacken | 60-19.13-04 (Bandstahl 15x1 DIN1016) | |
| Bremsschlüssel | 60-19.14.04 (C35 DIN1667 Rundstahl 18 DIN668) | |
| Nabenkörper vollst. | 60-19.16-04 (best. Aus 60-19.20-04, 60- 19.21-04 u. 60-19.22-04) | |
| Nabenrohr | 60-19.18-04 | |
| Zentrierflansch | 60-19.20-04 (Rundstahl 60 DIN668 St42.11 DIN1611) | |
| Keilnabenflansch | 60-19.22-04 (c45 o.C60 DIN1667 Rundstahl 60 DIN668) | |
| Flanschbolzen | 60-19.24-04 | |
| Abstandshülse vollst. | 60-19.25-04 | |
| Abstandshülse | 60-19.26-04 | |
| Rohr f. Abstandshülse | 60-19.27-04 (Rohr 16x1,5 DIN2391 St35.29 DIN1629) | |
| Zwischenring | 60-19.28-04 (Rohr 14x2 DIN2391 St35.29 DIN1629) | |
| Abstandsstück | 60-19.29-04 (Rundstahl 25 DIN668 St42.11 DIN1611) | |
| Hinterrad vollst. | 60-19.40-04 | |
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| Steckachse f. Hinterrad | 60-19.30-04 (10K DIN267) | |
| Mitnehmerb. lg. m. B.(Buchse m.Bohrung?) | 60-20.02-04 | |
| | (Teil 60-20.05-04 in Mitnehmer eindrücken) | |
| Mitnehmerklaue lang m.Führungsbüchse | 60-20.03-04 | |
| Vorderrad-Kotflügel vollst. | 60-21.01-03 | |
| Hinterrad-Kotflügel vollst. | 60-21.06-03 | |
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| Arbeitszylinder m. Büchse | 60-02.01-04 | |
| Zylinderkopf | 60-02.02-03 | |
| Arbeitszylinder | 60-02.04-02 | |
| Arbeitszylinder | 60-02.04-03 | |
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| Pos.35 Zylinderlaufbüchse f.Arbeitszylinder | 60-02.06-04 (auch mit "R" vor der Bestell-Nr.) "R" vor der Zeichnungsnummer bedeutet Rohteilzeichnung und ist gedacht für den Formenbau der darin erkennt, dass die Bearbeitungszugaben in Der Bemaßung enthalten sind. In der Stückliste ist "R" durch 60 ersetzt. | |
| Laderzylinder mit Büchse | 60-02.07-04 | |
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| Pos.40 Lader-Zylinder | 60-02.08-04 | |
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| Lader-Zylinderlaufbüchse | 60-02.09-04 (aus Spez.-Schleuderguß von Schleudergießerei Blankenburg/Harz) wie Pos.35 | |
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| Pos.46 Kurbelwelle kompl. | B-03.01-02 (inkl. Pleuel) | |
| Pos.47 Kolben(Arbeitskolben) | 60-03.02-03 | |
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| Kolbenbolzen | 60-03.04-04 | |
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| Pos.49 Pleuelstange vollst. | 60-03.06-04 | |
| Pos.50 Pleuelstange | 60-03.07-04 (16Mn Cr5 DIN1666) | |
| Pos.51 Bronzebüchse f. Pleuelstange | 60-03.08-04 (Blei-Sonderbronze Pb-So Br 15 D 1716 Ar II von Admos…) | |
| Pos.53 Hubzapfen | 60-03.09-04 | |
| Pos.54 Laderkolben | 60-03.10-04 | |
| Pos.56 Kolbenbolzen | 60-03.12-04 | |
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| Sicherungspilz | 60-03.13-04 (KS280 Knüppelguß) | |
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| Pos.57 Pleuelstange f.Lader | 60-03.15-04 (16Mn Cr5 DIN1666) | |
| Anlaufscheibe | 60-03.16-04 | |
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| Pos.58 Kurbelwellenstumpf Antriebsseite | 60-03.17-04 (C15 DIN1666) | |
| Pos.59 Hubscheibe | 60-03.18-04 (C45 DIN1667) | |
| Abdeckblech | 60-03.19-04 (Ziehblech 0,5 DIN1541 St V 23 DIN1623) | |
| Pos.63 Kurbelwellenstumpf Lichtmaschinenseite | B-03.20-04 | |
| Pos.65 Zahnrad auf Kurbelwelle | B-05.02.04 (bei Pos. 57-59,63,65 fehlt das "B" ) | |
| Pos.95 Passfeder | 6x6x10 DIN436 | |
| Gummigelenk-Kupplung | 60-20.01-04 | |
| Pos.105 Mitnehmerklaue lang | 60-20.02-04 (kommen von Wanderer) | |
| Mitnehmer-Kupplung | 60-20.03-04 (mit Keilwellen-Verzahnung) | |
| Mitnehmer-Kupplung k. (kurz?) | 60-20.04-04 (mit Keilwellen-Verzahnung) | |
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| Führungsbüchse | 60-20.05-04 (C15 DIN1666 | |
| Rundstahl 15 DIN668) | | |
| Pos.108 Kardanwelle | 60-20.06-04 ersetzt durch 60-20.07-02 vollst. | |
| | (Kerbverzahnung bei Wanderer) | |
| Pos.115 Schalthebel | 60-23.02-02 (wahrscheinlich ersetzt in 60-23.02-04) | |
| Bundbolzen | 60-23.03-04 | |
| Pos.116 Schaltstange verchromt | 60-23.04-04 (Rundstahl 6mm DIN668 8G DIN267) | |
| Pos.118 Auspuffrohr | 60-24.02-03 | |
| Pos.119 Auspufftopf lakiert | 60-24.04-03 (10Stck. Von DKK Scharfenstein) | |
| Spannbolzen | 60-24.18-04 (M5) | |
| Abstandrohr | 60-25.06-04 | |
| Gegenmutter | 60.26.04-04 | |
| Fußbremshebel | 60-27.02-04 (Gussteil Elektron-Guss) | |
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| B) Motor |
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| Pos. 1 Gehäuse vollst. | 60-01.01-01 (li. und re. Gehäusehälfte) | |
| Gehäusehälfte links | 60-01.02-01 | |
| Gehäusehälfte rechts | 60-01.03-01 | |
| Gehäusedeckel links | 60-01.04-03 | |
| Gehäusedeckel rechts | 60-01.05-02 | |
| Unterbrecherdeckel | 60-01.06-04 ersetzt in 60-01.06-14 | |
| Schelle | 60-01.07-04 und 60-01.08-04 fallen weg und werden ersetzt durch | |
| Schelle | 60-01.07-14 (aus Elektroguß) | |
| Büchse f. Vorgelegewelle | 60-01.10-04 | |
| Verschlußplatte f. Büchse | 60-01.11-04 | |
| Ölablassschraube | 60.01.12-04 (6-kant Stahl 14mm, St. 37.12 bzw. Automatenstahl) | |
| Pos.13 Ölkontrollstab | 60-01.13-04 vollst. | |
| Pos.14 Ölkontrollstab | 60-01.14-04 (Ziehblech 0,75-0,88 DIN1541 St V DIN1623) | |
| Schutzkappe | 60-01.15-04 | |
| Verschlußschraube | 60-01.16-04 (6-kant Stahl 17mm St. 3712 oder Automatenstahl) | |
| Pos.16 Büchse f.Vorgelegewelle | 60-01.17-04 (auch mit 60-01.10-04 bezeichnet) Zinnbronze Sn B DIN1723 vorzugsw. Bögra 6 Rohr 20x5 | |
| .....kappe | 60-01.18-04 | |
| Pos.21 Paßhülse | 60-01.22-04 | |
| Zahnrad | 60-05.02-04 (16Mn Cr5 DIN1666) | |
| Pos.67 Kupplungswelle 13Zähne | 60-05.03-03 (16Mn Cr5 DIN1666) | |
| Schaltrad | 60-05.04-02 (16Mn Cr5 DIN1666) | |
| Pos.70 Schaltrad 22Zähne | 60-05.06-03 (16Mn Cr5 DIN1666) | |
| Kegelrad 24Zähne | 60-05.07-04 | |
| Pos.72 Kegelrad 24Zähne | 60-05.08-04 | |
| Passfeder | 60-05.09-04 (C60 DIN1667) | |
| Büchse f. Kegelrad | 60-05.07-0460-05.10-04 (Zinnbronze Sn-Bz DIN1726 15x2) | |
| Pos.74 Vorgelegewelle | 60-05.11-04 (von Wanderer) | |
| Pos.75 Schaltrad 28Zähne | 60-05.12-02 (von Wanderer) | |
| Pos.76 Zahnrad 26Zähne | 60-05.13-03 (16Mn Cr5 DIN1666) | |
| Pos.77 Zahnrad 25Zähne (35?) | 60-05.14-03 (16Mn Cr5 DIN1666) | |
| Pos.80 Kegelradwelle | 60-05.16-04 (Fa. Schütze, Chemnitz) | |
| Abstandshülse | 60-05.17-04 | |
| Pos.86 Kickstarterwelle | 60-06.03-04 (von Wanderer) | |
| Pos.87 Kickstarterkurbel | 60-06.04-04 | |
| Pos.88 Kickstarterrad | 60-06.05-04 (16Mn Cr5 DIN1666) | |
| Pos.89 Mitnehmergleitstück | 60-06.06-04 (16Mn Cr5 DIN1666) | |
| Mitnehmerscheibe | 60-06.07-04 (Stahlblech 2,5 DIN1541St 34.23 DIN1623) | |
| Sicherungsring | 60-06.08-04 (Federstahl I) | |
| Distanzring f. Kickstarterkurbel | 60-06.11-04 | |
| Büchse f. Kickstarter | 60-06.12-04 | |
| Gummiring | 60-06.13-04 | |
| Pos.95 Bolzenschraube für Kickstarter | 60-06.14-04 (C15 DIN1666) | |
| Gummi f. Kickstarterkurbel | 60-06.15-04 | |
| Pos.98 Kupplungstrommel | 60-07.02-04 (Fa. Ahrent, Niederwiesa) | |
| Kupplungszahnrad | 60-07.03-03 (16Mn Cr5 DIN1666) | |
| Kupplungstrommel | 60-07.04-03 (eventuell von RT125 Nr. 143 320-0) wurde neu gefertigt | |
| Laufbüchse f. Kupplungszahnrad | 60-07.05-04 (Rohr 21x3,5 | |
| Mitnehmer | 60-07.06-03 (Alu Spez. Leg. KS280) | |
| Haltelamelle f. Mitnehmer | 60-07.07-04 (eventuell von RT125 Nr. 143 323-0) | |
| Federteller | 60-07.09-03 (eventuell von RT125 Nr. 143 326-0) | |
| Federteller | 60-07.09-04 (Sondertiefziehblech 1,5 DIN1541) wurde neu gefertigt ! | |
| Kupplungslamelle f. Mitnehmer | 60-07.10-04 (eventuell von RT125 Teile Nr. 143 324-0 neu gefertigt | |
| Kupplungslamelle | 60-07.12-04 neu gefertigt | |
| Ausgleichsscheibe | 1-00.48-04 (Stahlblech 0,1- 0,3 DIN1541) | |
| Zwischenscheibe f.Mitnehmer | 1-00.49-04 (Feinblech 0,75 DIN1541 bl. St 70.23 DIN1623) | |
| Anlaufscheibe (60-03.16-04?) | 1-00.50-04 (Stahlblech 1,0 DIN1541 St 70.23 DIN1623) | |
| Pos.104 Kupplungslamelle mit Korkstopfen | 60-07.11-04 | |
| Kupplungslamelle | 60.07.12-04 (eventuell von RT125 Nr. 143 325-0) | |
| Pos.106 Gelenkstück | 60-07.06-04 | |
| Gelenkstück | 60-07.16-04 | |
| Gelenkstück | 60-07-16-06 (unklar ob konstruktiv geänderte Teile eine neue Nummer erhalten) 4-kt. Stahl 14x20 lg. DIN178 St. 42.11 DIN1611 | |
| Pos.107 Gewindestück | 60-07.17-04 (C15 DIN1666) | |
| Pos.108 Kupplungshebel | 60-07.18-04 (C15 DIN1666) | |
| Kupplungs-Druckstück? | 60.07.19-04 (Rundstahl 10mm DIN175) | |
| Druckstange | 60-07.20-04 (Rundstahl 4,75mm DIN175) | |
| Drucknagel | 60-07.21-04 (C15 DIN1666) | |
| Pos.118 Schaltarretierung | 60-08.01-03 (16Mn Cr5 DIN1666) | |
| Schalthebel | 60-08.02-04 | |
| Abdeckkappe | 60-08.03-04 | |
| Arretierbüchse | 60-08.05-04 | |
|
| C) andere Anbauteile |
|
| Pos.1 Unterbrecherdeckel | 60-01.06-04 (Pos.Nr. wohl nicht nicht aus der Zeichnung) (Tiefziehstahl 0,5 St V II 23 DIN1623) | |
| Pos.2 Anschlagummi f. Kickstarterkurbel | 60-01.21-04 | |
| Pos.16 Zwischscheibe f.Mitnehmer | 1-00.49.04 | |
| Pos.17 Anlaufscheibe | 1-00.50-04 | |
| Pos.18 Ausgleichsscheibe | 1-00.44-04 (Stahlblech federhart 0,1 und 0,2 dick) | |
| Kraftstoffbehälter | 60-22.01-03 | |
| Pos.19 Unterlegscheibe | 60-22.05-04 (Fiber 0,5 oder ähnlich) | |
| Pos.20 Deckel z.Tankverschluß m. Dichtung | 60.22.06-04 (von RT100) | |
| Pos.21 Schlauchhülse | 60-22.09-04 (Tiefziehblech 0,5 DIN1541 St V II 23 DIN1623) | |
| Pos.22 Kraftstoffschlauch | 60-22.08-04 (DIN 73379) | |
| Sattelfederung | 60-25.02-04 ( Gummi Härte 40 bzw. etwas härter) | |
| Seilzug vollst. f. Handbremse | 60.26.02-04 | |
| Pos.23 Stellschraube | 60-26.03-04 (Al.lg F 25-48 DIN 1713 od. Zamak Alpha) | |
| Seilzug vollst. f. Fußbremse | 60-27.01-03 | |
| Seilzug vollst. f. Kupplungsbetätigung | 60-28.01-04 | |
| Seilzug vollst. f. Gasbetätigung | 60-28.02-04 | |
| | | |
| Pos.24 Signalhorn 6V DIN 72701 mit Halter | | |
| Pos.25 Kabel Lampe-Signalhorn 0,75 DIN 72551 | | |
| Pos.26 Kabel Lampe-Signalknopf 0,75 DIN 72551 | | |
| Pos.27 Schutzschlauch f.Zuführungskabel 9x7 | | |
| Pos.28 Schutzschlauch 9x7 | | |
| Pos.29 Festgriff | 60-17.10-04 (Kunstgummi Igelit od. ähnl. DIN71903 FJ) | |
| Pos.30 Laufdecke SS-Ballon 2,5x19 (Bereifung) | | |
| Pos.31 Schlauch (Bereifung) | | |
| Pos.32 Felgenband | | |
| Pos.34 Sicherungspilz | 60-03.12-04 (Alum. Leg. 10mm KS 280) | |
| Sicherungspilz | 60.03-13-04 (KS280 Knüppelguß Fertigung 1948 bei DKW) | |
|
Chronologischer Ablauf22.02.1947-diese Aktennotiz zeigt, dass es zwei konkurrierende Entwürfe für die L60 gab
-Entwurf des Oberingenieurs Weber vom Werk Chemnitz angelehnt an der bisherigen RT Konstruktion mit 3Gang Fußschaltung und Kickstarter mit Kettenantrieb 60ccm HV 2,5Ps bei 5000U/min
-Entwurf von Konstrukteur Wilhelm Möhle, 60ccm Motor 3,25PS bei 3800U/min mit Ladepumpe, Kickstarter ähnlich RT100, Tankkulissenschaltung, ebenfalls 3Gang, Geschwindigkeit etwa 50km/h, als Federelemente auf Pressung beanspruchte Gummikörper mit spezifischer Federung von 20-30mm per 100Kg, Lichtmaschine mit Unterbrecher direkt auf der Kurbelwelle mit Gesamtleistung 30Watt (15Watt Scheinwerfer, 5Watt Rücklicht und 5-10Watt Zündung) muß neu entwickelt werden
-Großserienpreis wird etwa RM 250.- bei Minimum eintausend Maschinen monatlich eingeschätzt, jedoch bei bestehenden Fertigungsverhältnissen etwa RM 400.-
22.02.1947Konstrukteur der L60 Wilhelm Möhle bestellt sich aus dem DKW SIK-Lager (Sicherheits- und Konsignationslager) folgende Teile der RT100:
1. Bremsbacken für Vorder- und Hinterrad
2. Brennstoffbehälter
3. Tankverschlüsse
4. Auspufftöpfe
5. Auspuffrohre
6. Felgen
7. Werkzeugbehälter
8. Schaltsegmente
9. Schaltstangen
10. Kickstarterwelle mit Hebel
11. Fußbremshebel
12. Fußrasten
13. Handhebel für Lenker
14. Bowdenseile und elektr. Leitungen
26.02.1947-mit Schreiben vom 22.02.1947 der Industrieverwaltung 19 Werk Chemnitz wird der vom DKW Werk Wilischthal gezeigte 60ccm Motorradentwurf des Konstrukteurs Möhle angenommen
-zur Lichtanlage soll eine 30Watt Stromregulierende Maschine verwendet werden
-Einzelteilzeichnungen und Stücklisten sind innerhalb drei Monaten fertig zu stellen, wobei vorrangig die erstellt werden müssen wo Modell- bzw. Kokillenanfertigungen erforderlich sind
-Blechteile wie Benzintank, Kotflügel, Hintergabel- und Vordergabelfederung sollen von Stanzfirmen zugeliefert werden
(PA- Planungsabteilung)
18.04.1947- es sind noch 1500 Benzintanks von RT100 vorrätig, die durch Umarbeitung für die neue Maschine verwendet werden können
- bei den Anfragen an Vorlieferanten wird ein monatlicher Bedarf für die Serienfertigung von 500-1000 zugrunde gelegt
(TWL- Technische Werksleitung)
- für die Rahmen von zehn Maschinen vom Typ L60 werden 30 Meter Stahlrohr 28x1,2mm benötigt. Dieses Rohr kommt vom Faradid-Werk in Chemnitz-Reichenhain
- die Firma Riemann und Häckel in Chemnitz erklärt sich bereit trotz größerer Reparationsaufträge im Tausch gegen 3-5000 Muttern M6 oder einige Tafeln Tiefziehblech 0,70 stark zehn Motorradleuchten sowie Schlusslampen zu fertigen und zu liefern
- die Firma Ahrent, Niederwiesa soll zehn Sattel nach Ausführung der RT125 liefern. Hingewiesen wird auf die geänderte Befestigung des Sattels die ebenfalls von dort mitgeliefert werden soll
12.05.1947Folgende Kugellager werden für ein Motorrad 60ccm benötigt:
- 1 Radiax-Kugellager Nr. 6005 DIN625, 25x47x12
- 4 6200 DIN625, 10x30x9
- 4 6201 DIN625, 12x32x10
- 4 6202 DIN625, 15x35x11
- 1 16005 DIN625, 25x47x8
dazu Kugel:
- 45 Stück 3mm
- 2 Stück 5mm
- 1 Stück 6mm
16 Rollen 4x8 DIN5402
03.06.1947GETEFO NOVOGI
Berlin- Neukölln
Ziegrastraße 15-19
GIMETALL-Federungselemente sollen nach Fertigung der Preßwerkzeuge von DKW bei obiger Adresse gefertigt werden
07.07.1947- Stücklistenblätter für L60 in Gruppen von 1-8 mit dazugehörigen Zeichnungen aus der Planungsabteilung
10.07.1947- Schwingarm nach Zeichnung 60-15.04- (wird aus zwei Teilen hergestellt und zwar das auf der Zeichnung links nach oben stehende Teil oberhalb vom Radius 108 abgetrennt und durch einziehen mit nachträglichem Anpunkten oder stumpfem Anschweißen wieder befestigt)
- Deckel zum Lagergehäuse (Hinterradfederung) die drei Einziehungen in der Mitte fallen weg und werden durch eine von unserem Konstruktionsbüro angegebene Einziehung ersetzt
- Fußplatte 60-14.08-
- Gabelscheide 60-14.08- (Schwierigkeiten bei der Herstellung des Sechskantes 32mm)
- hinteres Kennzeichenschild 60-30.03-03
- vorderes Kennzeichenschild 60-30.02-
12.07.1947- am 04.07. lieferte die Planungsabteilung die letzten 9 Gruppen für das Motorrad an den Einkauf, die dazu erforderlichen Zeichnungen eine Woche später
10.10.1947- verantwortlicher Leiter für die Herstellung der Musterteile Herr Möhle vom Konstruktionsbüro (KB)
- Anfertigung der Teile beim Fahrgestell Herr Putz
- Erstellung des Motors Herr Ruttloff
08.12.1947Es sollen die Druckschriften von der Druckerei der Industrieverwaltung Chemnitz über das Motorrad L60 für die Leipziger Messe nach Muster der Druckschrift einer NZ500 hergestellt werden. Hierzu soll Herr Möhle vom Konstruktionsbüro eine Komplett-Zeichnung mit allen technischen Daten des Motorrades zur Verfügung stellen.
05.01.1948- es werden Modelle bestellt für eine Versuchsausführung des Zylinders mit eingegossener Zylinder-Laufbüchse nach Zeichnung R 3-00.62-0 und R 3-00.63-0 zur Herstellung in speziellem Zylinder-Grauguß und für den Zylinderdeckel in Umschmelzlegierung (?)
- zur Kosteneinsparung soll für das Federgehäuse für die Vorderradfederung nach Zeichnung 9-00.60-03 Elektron CMg Al 3 DIN 1729 verwendet werden
- dazu muß der Gießerei das Steuerrohr (Lenkung) nach Zeichnung 9-00.65-04 zum eingießen geliefert werden
16.01.1948 - 26.01.1948- der Fertigungsplan des ersten Leichtmotorrades L60 ist überliefert und zeigt, dass eine Maschine in dieser Zeit montiert wurde
21.01.1948Gruppenvernummerung (die zweite Zahl der Artikel-Nr. eines jeden Bauteils)
- Gruppe 01 -Gehäuse vollst.
- Gruppe 02 -Ladezylinder, Arbeitszylinder
- Gruppe 03 -Kurbelwelle
- Gruppe 04 -Kegelradantrieb kompl.
- Gruppe 05 -Kupplung und Vorgelegewelle
- Gruppe 06 -Kickstarter
- Gruppe 07 -Kupplungstrommel und Lamellen
- Gruppe 08 -Schaltung
- Gruppe 12 -Rahmen
- Gruppe 13 -Fußrasten
- Gruppe 14 -Schnellständer
- Gruppe 15 -Schwinggabel-Gepäckrost
- Gruppe 16 -Lenkung
- Gruppe 17 -Lenker kompl. 60-17.01-02
- Gruppe 18 -Vorderrad
- Gruppe 19 -Hinterrad
- Gruppe 20 -Kardan
- Gruppe 21 -Kotflügel vorne u. hinten vollst.
- Gruppe 22 -Kraftstoffbehälter
- Gruppe 23 -Schaltung
- Gruppe 24 -Auspuffanlage
- Gruppe 25 -Sattel
- Gruppe 26 -Handbremse
- Gruppe 27 -Fußbremse
- Gruppe 28 -Kupplung- u.Gasbetätigung
- Gruppe 30 -Kennzeichen vorne+hinten
29.01.1948-die Drehgriffe zur Gasregulierung wurden aus Branderbisdorf geliefert
12.02.1948-Gußteile des Motorengehäuses kommen erneut aus der Gießerei in Chemnitz, Zwickauer Straße
-diese Gußteile wurden dort nach einem Modell der Tischlerei H. Tauscher aus Chemnitz hergestellt
-zuvor wurden die Modelle hierfür von Firma Tranitz in Dresden geliefert, die jedoch in diesem Fall nicht zeichnungsgemäß ausgeführt wurden und es so zur Herstellung abnormer Gussteile kam die den vorgegebenen Termin zur Fertigstellung des ersten Motorrades zur Leipziger Frühjahrsmesse bis 20.02.1948 gefährdeten
11.03.1948- Änderung des Lagerbock für Schwinggabel 60-15.02-02
- der ovale Durchbruch für die Kardanwelle befindet sich nicht an der dafür vorgesehenen Verstärkung sonder darüber
- durch eine Abrundung zwischen den Rippen angebracht erhält die Zeichnungsnummer den Zusatz "a"
- die Anfertigung soll in Elektroguß erfolgen
08.04.1948Kosten für Ausstellungsmotorrad L60 (Leipziger Messe)
Die Kosten für die Handanfertigung des Ausstellungsmotorrades werden mit 9376,15 Reichsmark beziffert. Dabei entfallen 681,75 RM auf Material und 8694,40 RM auf Lohnkosten.
15.06.1948Situationsbericht an Herrn Direktor Lenz in Chemnitz betreffs Fertigstellung der in Auftrag gegebenen zehn Mustermaschinen
- sämtliche Einzelteile mit nachstehender Einschränkung sind zur Komplettierung fertiggestellt
- von den Gußteilen, Motor, Gehäuse, Zylinder u.s.w. wurden wegen fehlerhafter Modelle nur fünf Abgüsse hergestellt
- die von Chemnitz anzuliefernden Lichtmaschinen fehlen wegen des noch ausstehenden Magnetstahls aus dem Westen
- nur drei Motoren konnten bislang komplettiert werden da die restlichen Teile Ausschuss sind
- ein Motor soll in ein Fahrzeug eingebaut werden um damit Versuchsfahrten vorzunehmen um dann die eventuell am Rahmen sich zeigenden Mängel feststellen zu können
- die gewünschten fünf Maschinen mit Kettenantrieb wurden wegen konstruktiver Andersartigkeit und der damit verbundenen Entwicklung und Fertigung der Teile gar nicht erst ausgeführt da, so wird begründet: die Erfahrungen der Kettenmaschinen bekannt seien und es ja geplant ist, die Fabrikation der RT125 vorläufig mit Kettenantrieb aufzunehmen
- es wird vorgeschlagen vorerst die Erfahrungen des Kardanantriebes bei dieser Maschine kennenzulernen um dann mit diesen Erfahrungen die Entscheidung über den Serienbau zu fällen oder ob an deren Stelle die RT125 aufzulegen ist
12.07.1948- die im Lager verwahrten zwei Schläuche für die Bereifung sind dort gestohlen worden
- es wird die Kriminalpolizei in Zschopau verständigt
- die Ermittlungen verlaufen ohne Ergebnis
- künftig soll derartiges Material bei einem der beiden Werksleiter unter Verschluß gehalten werden
14.08.1948Es wird mitgeteilt, dass drei Motoren bis Ende des Monats fertiggestellt werden können nachdem sich sämtliche Teile im Hause befinden. Nach nochmaliger Prüfung durch Herrn Seybold sollen diese an die Elektroabteilung Herrn Hoffmann nach Chemnitz gegeben werden um dort die elektrische Anlage einbauen zu lassen.
27.09.1948Herrn Ingenieur Hoffmann (Elektroabteilung) wird mitgeteilt, dass Hauptdirektor Lenz bei seinem nächsten Westaufenthalt versuchen wird die benötigten Spezial-Alristücke für die Zündanlagen für die drei vorbereiteten Versuchsmaschinen zu bekommen, um diese schnellstmöglich fahrbereit fertigzustellen. Da befürchtet wird, dass das nicht gelingt, soll geprüft werden, ob nicht durch Anbau von DKW-Stanzmagneten EL32 wenigstens die drei Versuchsmaschinen fahrbereit gemacht werden können.
11.11.1948- die Kolbenringe liefert die Firma Infesto, Dresden
22.12.1948- es wird die noch immer ausstehende restliche Lieferung der Gummifederung von GETEFO, Berlin angemahnt
- Lieferung ist danach für Januar 1949 zugesagt
21.01.1949- erwähnt werden die Zeichnungen 60-00.03-01 und 60-22.11-04
10.02.1949Direktor Seidl in Chemnitz wird auf dessen Wunsch hin ein kompletter Satz Zeichnungsunterlagen für L60 übergeben.
07.03.1949In dieser Mitteilung der Technischen Werksleitung (TWL) an die Abteilung Planung wird von einer einzigen bereits fertiggestellten Maschine gesprochen und erwogen, diese in der nächsten Zeit fahrfertig herzustellen um entsprechende Versuche in Bezug auf Leistung und Ausführung durchzuführen. Die derzeit bestehende Gradverzahnung für den Kardanantrieb, so wird empfohlen, sollte umgestellt werden auf Schrägverzahnung. Hierzu muss ein neuer Lieferant ausfindig gemacht werden.
Das auf der Leipziger Frühjahrsmesse ausgestellte Motorrad war also gar nicht fahrtüchtig oder was heißt "fahrfertig herstellen"? Der Fertigungsplan vom 28.01.1948 sah das Einfahren des dort an diesem Tag fertigzustellenden Motorrades vor.
Herr Küster, der es zusammengebaut hat, schreibt dafür 75 Minuten? oder vielleicht Zeiteinheiten? auf.
Ebenfalls erfahren wir aus einem Schreiben vom 26.02.1948 (Herr Möhle an Getefo-Novogi GmbH Berlin), dass die Härtegrade der Gummi der Hinterradfederung und des Sattels geändert werden müssen. Dies und die Empfehlung der Änderung der Verzahnung des Kardanantriebes kann wohl nur nach erfolgten Tests am fertigen Motorrad festgestellt worden sein.
17.03.1949- noch im März 1949 sucht ein Mitarbeiter von der Planungsabteilung in Griesbach bei seinem Besuch der Leipziger Messe nach geeigneten Lieferanten für die Herstellung der Verzahnung der Kegel- und Tellerräder für den Kardanantrieb in der sogenannten Palloid-Verzahnung nach Klingelnberg
- folgende Kegel- und Tellerräder in dreifacher Ausfertigung würden infrage kommen:
- 9-00.34-04 60-19.08-04
- 9-00.32-04 60-19.07-04
- 9-00.33-04
20.07.1949Mitteilung von TD5 IFA Vereinigung Volkseigener Fahrzeugwerke aus Chemnitz an das DKW Werk
Betrifft: Motorrad L60
Aufgrund der Anfrage im Produktionsbericht April/Mai 1949 betreffend Entscheidung der Direktion, ob die Weiterentwicklung der L60 im Hinblick auf die gegebenen Verhältnisse zurückgestellt werden soll, teilen wir Ihnen mit, daß bis auf weiteres Versuche mit der L60 nicht mehr durchzuführen sind.
Sollte es Ihnen jedoch gelingen, Gummifederkörper für die Vorder- und Hinterradfederung dieses Modells in einer Qualität von einem Lieferanten der Ostzone zu erhalten, die den konstruktiven Bedingungen entspricht, so bitten wir um Mitteilung; in diesem Falle würden wir eine Weiterführung der Fahrversuche dann befürworten.
Unterschrift: unleserlich Ra... ?
Dies ist das vom Datum her letzte überlieferte Dokument. Sollte es wirklich so sein, dass die Weiterentwicklung durch die in der Ostzone nicht in der erforderlichen Qualität zu habenden Gummifederkörper der Federung gestoppt wurde?
Kurz vor Gründung der DDR muss der Druck von Seiten der angehenden Funktionäre des neuen Planwirtschaftstaates so groß gewesen sein, dass einer Beschaffung von Waren aus dem Westen mit allen Mitteln zu begegnen war.
Ein Jahr später wurde, nachdem die Alliierten bereits im Herbst 1947 die Aufhebung der Hubraumbeschränkung beschlossen hatten, die RT125 wieder neu aufgelegt. Dabei bestanden hier die selben oder zumindest ähnliche Probleme. Über Ergebnisse der Testfahrten mit der L60 fanden sich in dieser Quelle keine Nachrichten.
Das war das Aus für dieses kleine sehr interessante Motorrad. Geblieben ist aller Wahrscheinlichkeit nach nur ein unvollständiger Motor im Motorrad-Museum Schloss Augustusburg.